Kompressorkauf (Werkzeug)

Fragen rund um den Burton

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LutzBrux
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Kompressorkauf (Werkzeug)

Beitrag von LutzBrux »

Es ist soweit: die Geduld der Nachbarn ist erschöpft, das Geräusch der Bohrmaschine mit Topfbürste, dazu das Vibrieren des Holztisches .... Dabei habe ich bisher noch nicht sehr viel draussen vor der Tür gearbeitet.

Naja, aber ausserdem wollte ich schon immer nen Kompressor.

Frage an die Kenner:
wenn ich einen Kompresser und Sandstrahlpistole benutze macht das sicher weniger Krach. Aber brauch ich da dann ne richtige Kabine und all so'n Kram?
Oder kann man auch mit ner Pistole mit Strahlmittelrückführung auskommen, solange es nur um das Säubern der Teile für den Burton geht?

Wenn man den Kompressor zudem für einen Pressluftschrauber, für gelegentliches Spritzen und eben für Sandstrahlen benutzen will, was sind so die Kriterien, die der Kompressor erfüllen muss?

Was kostet sowas ungefähr, gerne auch gebraucht?

Danke für Eure Hilfe.
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Béla
Beiträge: 89
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Beitrag von Béla »

High Lutz,

wenn Deine Nachbarn sich gestört fühlen, wirst Du Dir wohl oder übel entweder neue Nachbarn oder eine andere Werkstatt suchen müssen.
Ein Kompressor macht eher noch mehr Lärm als eine Bohrmaschine. Zwar gibt es auch Luftzusammendrücker in Schallschutzboxen, aber das sind dann schon Profigeräte zum Einsatz in eben solchen Situationen, wo es möglichst ruhig zugehen muß. Aber auch die Druckluftwerkzeuge sind keineswegs leise, das Pfeifen einer luftgetriebenen Topfbürste geht durch Mark und Pfennig.
Sandstrahlen ohne eine dichte Kabine ist praktisch auch nicht möglich. Der Dreck fliegt meterweit, und vor allem dringt der Staub auch durch Ritzen, von deren Existenz Du vorher gar nichts wußtest.
Wenn Du ohne dichte Kabine in bewohnten Gegenden sandstrahlst, wirst Du spätestens Ärger bekommen, wenn den Nachbarn beim Essen der Strahlstaub zwischen den Zähnen knirscht.
Ich habe Kleinteile in einer Strahlkabine bearbeitet, die rundum geschlossen war und in die man durch Dichtmanschetten nur mit den Händen an den Seiten reingreift. Nach der Arbeit lag nur ein feiner weißen Schleier rund um das Gerät. Mein Handy, das ich in der Hemdtasche unter dem Overall trug, war so voll Staub, daß die Tasten klemmten und ich es wegschmeißen mußte. Mein Overall war sauber...
Dazu kommt erschwerend, daß Du für diverse Arbeiten verschiedene Strahlmittel brauchst. Dabei sind Quarzsande extrem lungenschädlich, die Benutzung von professionellem Atemschutzgerät ist unerläßlich, einfache Staubmasken reichen nicht aus! Weniger gefährliche Strahlmittel leisten aber auch weniger, d.h. man braucht erheblich mehr davon.
Zum Sandstrahlen braucht man einen Kompressor mit hoher Literleistung, die Heimwerkergeräte mit dem üblichen 10 l Kessel und Einzylinder sind dazu ungeeignet. Wenn für die Strahlpistole etwa eine Literleistung von 150 l/min angegeben ist, darf man das als absolutes Minimum ansehen. Besser wären dann etwa 250 l/min, um kontinuierliches Arbeiten mit vollem Druck zu ermöglichen.
Ein weiterer Knackpunkt beim Strahlen ist, daß das behandelte Material nicht nur sehr stark angerauht, sondern auch abgetragen wird. Man kann in Bleche z.B. ganz leicht Löcher reinstrahlen. Es gehört schon allerhand Übung dazu, so zu strahlen, daß zwar der Rost und Dreck abgeht, aber der Stahl heil bleibt. Die oberflächlichen Dellen, die man da reingearbeitet hat, sieht man erst nach dem Lackieren.
Das zum Strahlen erforderliche Equipment gibt es nicht im Baumarkt. Du wirst also zu einem Spezialhändler gehen müssen, und der wird Dir zusammenrechnen, daß Dein Wunsch so ab 1000,- € erfüllbar ist. Man kann zwar Strahlgeräte auch mieten, hat dann aber noch immer keine dichte Kabine, und den Lärm hören die Nachbarn auch.
Wenn es also um die Lärmbelästigung der Nachbarn geht, dürfte es viel billiger werden, die Werkstatt mit geeigneten Schallschutzmatten auszukleiden, die gibt es im Baumarkt für relativ kleines Geld.

LG

Béla
Niemand ist unnütz; auch der Dümmste kann noch als schlechtes Beispiel dienen!
LutzBrux
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Sch....

Beitrag von LutzBrux »

Danke, Bela, aber so genau und umfassend wollte ich auch wieder nicht davon abgehalten werden :cry:

Im Ernst, dank Dir für den wertvollen Tip, so genau sagts einem eben keiner, wenn man nur nach nem Kompressor und Strahlgeräten sucht.

Naja, vielleicht aktivier ich dann einfach wieder meinen Winkelschleifer mit Topfbürste.... der ist sicher auch nicht leiser, aber dann kann ich das Geräusch variieren, das hilft den Anchbarn sicher etwas, und die Krämpfe in den Armen variieen dann auch ....
:lol:

Und ausserdem bin ich sonst ein echt ruhiger Nachbar: der Hund bellt nicht, die Frau keift nicht und die Kinder sind zum allein draussen spielen noch zu klein.
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